Heute entscheidet sich erst am späteren Abend, wer Deutschland beim ESC vertritt - dabei war der Vorentscheid mal eine richtig große Nummer. Christian Richter blickt in zwei Teilen zurück: Warum Guildo Horn an den ARD-Redakteuren vorbei den ESC aufmischen konnte und wie das dazu führte, dass 2001 u.a. Zlatko auf der Bühne stand.
Diese Telegeschichte beginnt am 13. Mai 1995 im Point Theatre in Dublin. Dort findet an diesem Abend einmal mehr der „Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“ statt, in dem diesmal 23 europäische Länder um das schönste Lied Europas wetteifern. Deutschland geht mit dem unbekannten Duo „Stone & Stone“ und dem Titel „Verliebt in Dich“ direkt auf Startplatz 3 ins Rennen. Es ist eine erschreckend unrunde Nummer, die der verantwortliche MDR dafür ausgewählt hat.
Das Verlassen einzig auf eine Publikumswahl brachte folglich noch nicht den gewünschten Effekt, was zu einer weitreichenden Änderung des Verfahrens führte. Ab jetzt entschieden über die Auswahl der Titel für den Vorentscheid nicht mehr die Mitglieder einer Redaktion oder eines ausgewählten Gremiums, sondern einzig die größten Plattenfirmen des Landes.
Die Aktion erwies sich nicht bloß als ein triumphaler Sieg für Guildo Horn, sie war ebenso lohnend für den NDR. Die Reichweite für den Vorentscheid hatte sich im Vergleich zum Vorjahr auf sieben Millionen Menschen verdoppelt. Die durchschnittliche Sehbeteiligung beim Finale stieg sogar um das Vierfache auf 12,60 Millionen an. Damit war es gelungen, den „Grand Prix“ wieder ins Gespräch zu bringen und ihm eine neue gesellschaftliche Relevanz einzuhauchen.
All diese Bemühungen standen aber im Schatten der beiden spektakulärsten Kandidaten im Feld. Einer von ihnen war der Münchner Modedesigner Rudolf Moshammer, der wegen seiner exzentrischen Art, seiner verhätschelten Hündin Daisy, die er überall mitnahm, und seiner Verehrung für den Bayern-König Ludwig II. deutschlandweit bekannt war. Weniger berühmt war er für sein gesangliches Talent.
In den Wochen vor dem Vorentscheid berichtete die „BILD“-Zeitung auch noch davon, dass die Gruppe „Love Rocket“ zur visuellen Untermalung ihres Telefonsex-Songs einen Strip auf der Bühne hinlegen wollte. „Jetzt wird der Schlager-Grand-Prix zur Peepshow!“, lautete die zugehörige Schlagzeile.
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