Nachruf auf einen goldigen Fisch: Ein bekanntes Berliner Wahrzeichen ist den Weg allen Fleisches gegangen und bekommt zum Ableben endlich einen Namen.
„Der Koi ist tot!“ Ein lautes Lamento hallte in der vorigen Woche durch Schöneberg, den schönsten Ortsteil Berlins. Männer rauften sich die Bärte der Trauer, Frauen legten sich die Kopftücher der Klage an, Diverse ließen die Hormone der Kümmernis im Dreieck springen. Und auf dem alljährlichen schwul-lesbischen Stadtfest in der Motzstraße wurden die Regenbogenflaggen auf Halbmast gesetzt. „Der Koi ist tot!“ Schöneberg war entsetzt und fassungslos.
Seit Wochen schon war das Wasser des Ententeichs am U-Bahnhof Rathaus Schöneberg zurückgegangen. Und die Veralgung nahm zu. Schuld sind unter anderem Entenfütterer, die nicht begreifen wollen, dass ihr Lieblingssport die Vögel noch mehr kacken lässt, während die Pflanzen den Stickstoff als wachtumsförderndes Nitrat aufnehmen. Da half auch der Tiefbrunnen mit den Umwälzpumpen nicht, Sauerstoff ins Wasser zu bringen. Dem alten Koi ging die Luft aus.
Unterirdische Aussicht Der U-Bahnhof Schöneberg ist der schönste Berlins, weil er einerseits unterirdisch unter einer Brücke und andererseits oberirdisch mit Aussicht auf den Park liegt. Während des Halts gewähren die großen Fenster den Fahrgästen nach Osten einen Blick auf das Wappentier Schönebergs, den goldenen Hirsch hoch oben auf einer Säule mitten in einer Fontäne.
Kein Anglerlatein Der namenlose Koi von Schöneberg aber war anfangs nicht allein. Vor zehn Jahren noch gab es 40 bis 50 seiner Art im Parkteich. Doch eines Tages im Jahr 2016 waren sie plötzlich fast alle verschwunden. Die einen Straßenexperten machten den Reiher, der zu der Zeit den Volkspark zu seinem Revier erklärt hatte, zum Täter, andere verdächtigten Aquaristen auf der Suche nach billigem Nachschub.
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