Die Bank von Japan dreht unerwartet an einer geldpolitischen Schraube. Für Investorinnen und Investoren weltweit ist dies ein wichtiges Signal mit Folgen an den Aktien- und Bondmärkten wie auch bei den Devisenkursen.
Die Bank von Japan hat die Finanzmärkte geschockt, nachdem sie unerwartet ihre Politik zur Kontrolle der Zinskurven revidiert hat. Der japanische Nikkei-Index hat 2,46 Prozent tiefer geschlossen. In Europa notieren die Indices im Minus und auch die Futures für die US-Aktienmärkte haben ein negatives Vorzeichen. Japanische Anleihen und US-Staatsanleihen tauchten. Dafür wertet der Kurs der japanischen Landeswährung Yen zum Dollar um 3,6 Prozent auf.
Japan ist zudem der grösste Schuldner der Welt. Indem die geldpolitische Schraube angezogen wird, könnten grössere Mengen Kapital nach Japan zurückfliessen. Dies wiederum kann die Kreditkosten weltweit ansteigen lassen. Japanische Anleger dürften zudem stärker ihr Dollar-Exposure absichern, was die japanische Landeswährung Yen im Kurs ansteigen lässt.
Die UBS schreibt, Investoren weltweit könnten aus Anleihen in den USA und anderen westlichen Ländern aussteigen. Negative Folgen könne der Notenbank-Schritt auch für die Aktienmärkte vor allem in entwickelten Ländern haben, schreibt die UBS.Die BoJ hat die Märkte kalt erwischt. Laut Bloomberg haben sämtliche Analysten, die dem Finanznachrichtendienst Daten zugänglich machen, eine unveränderte Politik erwartet.
Eine geldpolitische Straffung sei nicht automatisch zu erwarten, so Ökonom Daisuke Karakama von der Mizuho-Bank. Indem die BoJ die Anleihenkäufe noch einmal ausgeweitet hat, macht sie einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik eher schwieriger.Das zunächst grösste Thema ist die Verunsicherung, die vom BoJ-Schritt ausgeht. Die negative Marktreaktion könnte laut Analysten aber auch der Anfang von grösseren Verwerfungen sein.
Die Märkte hoffen allerdings auch auf weitere Aussagen von der BoJ. Chefzentralbanker Kuroda, der seinen Posten seit 2013 bekleidet, will im nächsten April zurücktreten. Bloomberg schätzt, dass Kurodas Nachfolger in seiner Kommunikation darauf hindeuten wird, dass es mit der Zeit zu einem Aussteig aus der lockeren Geldpolitik kommen werde. Voraussetzung dafür ist, dass die Weltwirtschaft 2023 wieder Fahrt aufnimmt.Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.
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