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«Das Dirndl hat nichts mit dem Oktoberfest zu tun», sagt eine deutsche Volkskundlerin über die Ausgeh-Tracht beim grössten Volksfest der Welt, das heute startet. Dirndl und Lederhosen gehören doch einfach dazu, genauso wie Bier. Will uns da jemand die Festfreude vermiesen? Alle Festfreudigen, die sich an Oktoberfesten – auch in unserer Gegend – amüsieren, irren sich? Das Original auf der Münchner Wiesn gibt schliesslich vor, wie man zu erscheinen hat.
Doch Simone Egger, Volkskundlerin an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, widerlegt diese Annahme. Sie hat dazu ein Buch mit dem Titel «Phänomen Wiesntracht – Identitätspraxen einer urbanen Gesellschaft» verfasst und stellt fest: «Dirndl und Lederhosen haben eigentlich nichts mit dem Oktoberfest zu tun.» Die heutige Wiesn-Tracht sei ein relativ junges Phänomen.
«Das Dirndl entstand erst Ende des 19. Jahrhunderts. Und zwar als billiges Arbeitsgewand für Mägde und Bäuerinnen», schreibt Egger. Das erste Oktoberfest in München fand im Jahr 1810 statt, und da hätten die Städter ihre Ausgehkleidung nach französischer Mode getragen. Ein Jahr später dann sei die Landbevölkerung in ihrer Festtracht im Rahmen eines zentralen Landwirtschaftsfestes dazugekommen.
Die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele 1972 verschaffte dem Dirndl dann den Durchbruch, wie Simone Egger weiter ausführt. «Als sich die spätere Königin Silvia von Schweden als Olympia-Hostess im Dirndl präsentierte, wollte jede Frau auch ein Dirndl haben.
Zurück zur Eingangsfrage, ob uns da jemand die Gaudi am Oktoberfest vermiesen will: Ach wo! Aber wenn etwas zu einem Hype und bald zur Tradition erhoben wird, dann macht man sich halt so seine Gedanken. Noch gar nicht lange ist es her, da wäre es vielen Mädchen und jungen Frauen mehr als peinlich gewesen, in einem Kleidungsstück auszugehen, das irgendwie nach Landleben aussieht.
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