Ein russisches Gericht hat einer der letzten kremlkritischen Zeitungen, der NowajaGazeta, die Medienlizenz entzogen.
«Die Registrierung als Medium wird für ungültig erklärt», verkündete ein Bezirksgericht in Moskau. Beim Urteil geht es um die Zeitung «Nowaja Gaseta», welche zu Beginn des Angriffskrieges Russlands noch kritisch berichtete. Sie musste den Betrieb dann aber Mitte März 2022 einstellen, um die Journalisten zu schützen, wie die damalige Begründung des Chefredaktors Dmitri Muratow lautete.
Der Entzug der Registrierung erfolgte auf Antrag der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor, wie die Agentur Interfax berichtet. Die Behörde begründete dies damit, dass die Zeitung trotz einer Verwarnung ihr Redaktionsstatut nicht vorgelegt habe. Audio Aus dem Archiv: Das Ende des mutigen Journalismus in Russland 03:59 min, aus Rendez-vous vom 11.03.2022. abspielen. Laufzeit 3 Minuten 59 Sekunden. «Das ist ein Scheinurteil auf politische Bestellung», sagte der 60-jährige Muratow. «Es hat nicht die geringste gesetzliche Grundlage.» Er werde gegen den Entzug der Lizenz in Berufung gehen. Auch die Pressesprecherin der Zeitung gab sich gegenüber der ARD kämpferisch.
Die «Nowaja Gaseta» hatte den russischen Angriff auf die Ukraine als Krieg bezeichnet. Offiziell wird er in Russland nur «militärische Spezialoperation» genannt.
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