Die Union gibt sich eine Frauenquote. Und zeigt damit, dass sie zumindest willens ist, sich zu ändern. Ein Kommentar
einzuführen, bemüht er sich für den Fall der Fälle schonmal ein bisschen um Schadensbegrenzung. In seinem Abschlussstatement vor der Abstimmung nennt er den von ihm vorgeschlagenen Eingriff in die Parteisatzung"minimalinvasiv". Die Quote sei"bei Weitem" nicht das wichtigste Thema bei diesem CDU-Parteitag. Da kann man sich nur fragen: Warum so bescheiden?ist eine Zäsur für diese Partei.
Die sehr spezielle Welt der CDU Deutschlands ist in dieser Hinsicht bislang alles andere als ideal. In keinem einzigen Bundesland steht eine Frau an der Spitze der Partei. Es gibt keine CDU-Ministerpräsidentin mehr. Und an der Basis sind die Männer erst recht unter sich. Gerade einmal zwölf Prozent der CDU-Kreisverbände werden von Frauen geführt. Man mussan dieser Stelle aber gar keine radikalemanzipatorischen Anwandlungen unterstellen.
Nun lässt sich darüber streiten, ob eine Quote der beste Weg ist, um die CDU für Frauen attraktiver zu machen. Am Freitagabend wurde auf dem Parteitag in Hannover sogar heftig darüber gestritten. Beide Seiten machten in der Sache nachvollziehbare Punkte geltend, aber die Quotengegner und vor allem die Quotengegnerinnen trugen ihre Argumente deutlich überzeugender vor.
Die gestaffelte Quotenregelung, die vom Parteitag nun beschlossen wurde, ist zunächst einmal nur ein Paragraf in einer Satzung, die sich aus gutem Grund nur Feinschmecker durchlesen werden. Diese Zeilen haben keine unmittelbare Außenwirkung, aber sie können irgendwann eine entfalten. Die CDU Deutschlands drückt damit nämlich ein Ziel aus. Sie zeigt, dass sie zumindest willens ist, sich zu ändern.
Mal unabhängig davon, dass sich ähnliche Regelungen bei Teilen der politischen Konkurrenz längst bewährt haben: Was wäre das für ein Signal gewesen, wenn die CDU im Jahr 2022 gegen die Frauenquote gestimmt hätte?
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