Seit Jahren arbeiten FMH und Curafutura am Ärztetarif Tardoc. Unterdessen erhalten sie auch Unterstützung von Hplus und Santésuisse. Der Bundesrat will jedoch Tardoc noch nicht genehmigen und verlangt weitere Korrekturen zur Kostenneutralität. Mit Einschätzungen von SRF-Bundeshausredaktor Urs Leuthard.
Die Tarife für Behandlungen in Arztpraxen oder in Spitälern ohne Übernachtung sind veraltet. Die Preise stimmen nicht mehr mit den Kosten der Behandlungen überein und geben Fehlanreize. Reformen sind bisher gescheitert. Seit Ende 2023 liegen zwei neue Tarifstrukturen bereit. Der Bundesrat will sie nun auf Anfang 2026 in Kraft setzen, verlangt aber noch Anpassungen, damit das gelingen kann. Die wichtigsten Fragen und Antworten von SRF-Bundeshaus-Redaktorin Christine Wanner.
Weshalb betrifft mich der Ärztetarif?Wer sich in einer Praxis oder im Spital ambulant – ohne zu übernachten – behandeln lässt, sieht auf der Rechnungskopie eine Liste mit einzelnen Behandlungsschritten, dies ist seit 2004 im Tarmed geregelt. Diese Schritte ergeben, was Ärztinnen und Ärzte verdienen. Insgesamt macht das rund ein Viertel der Kosten der Grundversicherung aus, finanziert durch die Krankenkassenprämien.
Warum hat die Reform des Ärztetarifes so lange gedauert? Es gab gescheiterte Versuche, ohne dass sich die Beteiligten einigen konnten. 2015 legte der Bundesrat die Eckwerte für eine Revision fest. Statt einer Einigung entstanden zwei sich konkurrenzierende Ansätze: der Tardoc und die ambulanten Pauschalen. Der frühere Gesundheitsminister Alain Berset regte an, die beiden Ansätze zu verbinden.
04:43 Video Tardoc: Bundesrat verlangt Nachbesserungen Aus Tagesschau vom 03.06.2022. abspielen. Laufzeit 4 Minuten 43 Sekunden. Warum gibt es nun zwei Tarifstrukturen?Ursprünglich konkurrenzierten sich die beiden Zugänge. Sie standen exemplarisch für eine gespaltene Landschaft im Gesundheitswesen: Der Krankenversicherungs-Verband Curafutura und die Ärzteschaft FMH erarbeiteten den Tardoc als Nachfolgetarif für den veralteten Tarmed.
Wie geht es weiter?Damit Reformen nicht mehr jahrelang blockiert sind, ist vorgesorgt: Ein ambulantes Tarifbüro OATT besteht seit Anfang 2024 und vereint Fachleute aus beiden Teams. Sie werden bei Bedarf jährlich die Tarife anpassen. Als Nächstes wird die OAAT einen Umsetzungsvertrag ausarbeiten, den der Bundesrat verlangt, um die zwei Tarife per Anfang 2026 in Kraft setzen zu können. Das Umstellen auf die beiden neuen Tarife geht nicht über Nacht.
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