Analyse des ISW: Bei seinem Ukraine-Angriff macht Putin den Stalin-Fehler
Parallelen zwischen Putin und Stalin
Die Analyse des ISW zieht Parallelen zum Machtkampf zwischen Josef Stalin und dem Marschall der Sowjetunion, Georgi Schukow, während des Zweiten Weltkriegs. Auch Stalin habe nur wenig Kriegserfahrungen gehabt und war Berichten zufolge eifersüchtig auf Schukows militärische Erfolge und auch den Ruhm, den der Militär genoß.
Putins Furcht vor einem inneren Rivalen habe seit Februar 2022 den gesamten Kriegsverlauf beeinflusst. So sei die Position des Ukraine-Oberkommandeurs zunächst vakant geblieben, da man einen solchen für unnötig erachtete, so das ISW. Erst im April ernannte Putin Armeegeneral Wladimirowitsch Dwornikow zum Oberbefehlshaber für alle militärischen Operationen in der Ukraine. Es folgten jedoch ständige Wechsel an der Spitze, wobei die Ukraine-Befehlshaber zugleich russische Militärbezirke kommandierten. Dies sei laut ISW gewollt gewesen, um eine zu prominente Rolle zu verhindern. Erst nach mehreren Rückschlägen ernannte Putin einen Oberkommandierenden ohne weitere Zuständigkeiten.
Die ISW-Analyse resümiert, dass Putins Vorliebe für Personalwechsel und seine innenpolitische Führungsstrategie, bei der es darum gehe, interne Rivalen nicht zu mächtig werden zu lassen und gegeneinander auszuspielen, sich nicht für die Führung eines Militärs in einem kostspieligen Krieg eigne. Dennoch geht das ISW davon aus, dass Putin seinen Kurs beibehält.
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