Jüdische Linke waren in der DDR willkommen. Obwohl sie ab 1933 vor den Nazis geflüchtet waren, wurden sie in der DDR bald antisemitisch diskriminiert.
Barbara Honigmann: „Ein Freund von früher “ 1997. Braschs Vater gründete die FDJ mit Foto: Roman März
Die überwiegend aus jüdischen Jugendlichen bestehende Gruppe erstellte während des Nationalsozialismus Flugblätter und Untergrundzeitungen und unterstützte jüdische Zwangsarbeiter. 1942 beging sie sogar einen Brandanschlag auf eine antisowjetische Propaganda-Schau der Nazis in Berlin. Fast alle Mitglieder der Gruppe wurden daraufhin von den Nazis gefasst und ermordet.
Kaderleiterin Glas und Keramik Danach berief ihn Albert Norden, ein anderer jüdischer Kommunist und Remigrant, zum Leiter der Abteilung Presseberichterstattung des Amts für Information, dem vorläufigen Presseamt der DDR. Alice Zadek wurde Kaderleiterin für die zwei großen Handelsunternehmen „Glas und Keramik“ und „Druck und Papier“.
Vor allem die „Westemigranten“ gerieten so ins Visier der Partei. Als Westemigranten bezeichnete man diejenigen, die vor dem Nationalsozialismus zunächst in den Westen geflohen oder in westliche Kriegsgefangenschaft geraten waren. Allein der Umstand der Westemigration genügte, um in Verdacht zu geraten, ein „imperialistischer“ oder „amerikanischer Agent“ zu sein. Reichte das zur Stützung einer Anklage nicht aus, warf man den Personen auch noch „Trotzkismus“ oder „Zionismus“ vor.
Offiziell begründete die Partei ihre Versetzungen nicht. „Es war jedoch klar, was dahinterstand“, sagt Tochter Ruth Zadek gegenüber der taz. „Dieses tiefe Misstrauen gegen allen und jeden hat diesen Staat kaputt gemacht“, erklärt sie. Ihre Eltern erzählten ihr von ihren Degradierungen erst nach der Wende. Bis dahin hielten sie ihre Verletzungen unter Verschluss: „Denn sie haben immer an die Partei und ihre Aufgabe geglaubt“, sagt Zadek.
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