Berlin steuert auf einen Versorgungsmangel zu, warnt die KV. Nötig seien eine verlässliche Finanzierung – und mehr Unterstützung von Senat und Bezirken für niederlassungswillige Ärztinnen und Ärzte.
Die ambulante Versorgung benötigt mehr Unterstützung, sagen die KV-Vorstände Dr. Christiane Wessel und Dr. Burkhard Ruppert, Allgemeinmediziner Dr. Axel Baumgarten und HNO-Ärztin Dr. Kerstin Zeise.Mehr Unterstützung für die ambulante Versorgung fordert die KV Berlin nicht nur von der Bundespolitik, sondern auch von den Regierenden im Berliner Senat und in den Bezirken.
In nicht allzu ferner Zeit rechnet die KV damit, auch in den beiden Nordwest-Bezirken Spandau und Reinickendorf mit eigenen KV-Praxen gegensteuern zu müssen. Die Unterversorgung im hausärztlichen Bereich werde sich auf weite Teile der Hauptstadt ausweiten. Auch bei den Gynäkologen, Haut-, Augen- und HNO-Ärzten zeichne sich in einzelnen Stadtgebieten ein Versorgungsmangel ab.
verlangt die KV Berlin zum einen eine Anhebung des Orientierungspunktwerts um rund zehn Prozent, eine tragfähige Finanzierung der Praxen, Abschaffung der Budgets, weniger Bürokratie und Regresse. Zum anderen erwartet sie vom Senat und den Bezirken mehr Unterstützung.So könnte sich das Land an der finanziellen Förderung der KV-Niederlassungsprogramme beteiligen, wie es in vielen anderen Bundesländern praktiziert werde.
Wichtig sei, dass es in den Bezirken einen Ansprechpartner gebe, betonte KV-Chef Ruppert. „Da reichen nicht nur Lippenbekenntnisse, da müssen Strukturen geschaffen werden, und es muss zentralisiert sein.“An Ideen für eine engere Zusammenarbeit mit den Bezirken mangelt es Ruppert und seiner Stellvertreterin, Dr. Christiane Wessel nicht. Ein Speed-Dating etwa könnte man doch mal machen, bei dem sich Anbieter von potenziellen Praxisräumen mit Ärzten treffen.
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