Zum Frauentag: Alleinerziehende in Deutschland – Lässt die Politik sie allein?
Vieles habe sie damals "kalt überrascht", sagt Sara Buschmann. Von den Tücken der Teilzeit bis hin zur schwierigen Suche nach einem Kitaplatz für ihre Tochter – auf vieles war die 43-jährige
aus Nordrhein-Westfalen nicht gefasst. "Als es dann wirklich so weit war, war ich wirklich negativ überrascht, wie sehr die Strukturen und der Staat es einem heute noch schwer machen, alleinerziehend zu sein", sagt Buschmann am Telefon.Alleinerziehend wurde Buschmann, als ihre Tochter zehn Monate alt war. Heute, vier Jahre nach der Geburt, hat sie einen Teilzeitjob bei einer Agentur. Vollzeitarbeit? Schwierig.
Gerade die Corona-Pandemie habe die ohnehin große Belastung für diese Gruppe "weiter potenziert", sagt VAMV-Bundesgeschäftsführerin Miriam Hoheisel der dpa. "Alleinerziehende sind am Rande ihrer Kräfte." Und dabei sei die Krise noch gar nicht vorbei: Schulen und Kitas seien weiterhin von einem Normalbetrieb "weit entfernt", sagt sie.
Aktuell könnten Eltern auch dann noch Kinderkrankengeld in Anspruch nehmen, wenn ihr Kind nicht krank ist, sondern eine Betreuung etwa aufgrund von Quarantäne nicht möglich sei. Diese Regelung laufe aber zusammen mit anderen Regeln am 19. März aus, warnt Hoheisel. Der Verband fordert, die Sonderregeln über diesen Stichtag hinaus zu verlängern. Ob das so kommt, ist noch unklar.