Hätten die Lübecker Entsorgungsbetriebe den Regenwasserkanal nicht erneuert, wäre der Armenfriedhof nie entdeckt worden. Jetzt legen Archäologen den
großen Gräberkomplex frei. „Bis zu 50.000 Menschen sind hier bestattet worden“, schätzt Ingrid Suthoff von der Stadt Lübeck.
Die Skelette liegen kreuz und quer in der Grube. Die Archäologin Katharina Ostrowski zeigt auf ein Gerippe in einem Zwischenraum zwischen den Knochen zweier Erwachsener. Das sei ein Baby gewesen, sagt sie. „Ob die zusammengehört haben, wissen wir leider nicht.“ Doch eines steht fest. Zu ihren Lebzeiten haben alle im Armen- und Werkhaus St. Annen gelebt – einer früheren Sozialeinrichtung für mittellose Männer, Frauen und Kinder.
Doch nicht nur Bewohner des Armenhauses fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Auch Beamte, Ärzte und Lehrer der Einrichtung wurden hier bestattet. „Das erkennt man an den aufwendigeren Särgen“, erläutert Ostrowski.Bislang hat das aus drei Archäologen besehende Team etwa 200 Skelette freigelegt. „20 davon waren Skelette von Kleinkindern und auch von Babys“, berichtet Ostrowski.
Der Fund der Gräber hat die Lübecker Archäologen nicht überrascht. „Wir wussten von der Existenz des Armenfriedhofs“, sagte die Leiterin der Archäologie der Hansestadt Lübeck, Ingrid Sudhoff. „Aber das Ausmaß hat uns doch überrascht.“ Stellenweise waren bis zu sieben Särge übereinander gestapelt. Möglicherweise sei aus noch unbekannten Gründen der Platz knapp geworden, sagt sie.
Die Knochen werden an der jeweiligen Fundstelle fotografiert und anschließend in die Räume der Lübecker Archäologie gebracht. Möglicherweise klärt sich dann auch das Geheimnis um den jüngsten Fund auf. „Das war ein Skelett mit einem Einschussloch im Schädel, die Kugel lag noch daneben“, sagt Sudhoff. „Ich bin schon sehr gespannt, welche Ergebnisse die anthropologische Untersuchung ergeben wird.
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